Starker Schulterschluss: Erste gemeinsame Obermeisterversammlung von SHK- und Elektrohandwerk Baden-Württemberg
Gemeinsam stark in der Gebäudetechnik – unter diesem Motto stand die erste gemeinsame Versammlung der Obermeister aus SHK- und Elektrohandwerk. Rund 100 Obermeisterinnen und Obermeister tauschten sich am 8. und 9. April bei ABB in Mannheim über bestehende Kooperationen und künftige Zusammenarbeit aus. Deutlich wurde: Sowohl bei der politischen Vertretung also auch im Gebäude vor Ort sind die beiden Gewerke gemeinsam erfolgreicher.
Wie eng SHK- und Elektrohandwerk bereits zusammenarbeiten, wurde in Mannheim eindrucksvoll sichtbar. Stefan Menrath, Vorsitzender des Fachverbandes Sanitär Heizung Klima Baden-Württemberg (FVSHKBW), stellte in seiner Begrüßung klar: „Im vernetzten Gebäude der Zukunft kann kein Gewerk allein alle Anforderungen abdecken. Vom Dach bis in den Heizungskeller – alles muss miteinander verbunden sein: PV-Anlage, Stromspeicher, Wärmepumpe und mehr. Unsere enge Zusammenarbeit ist bereits seit Jahren der Leitgedanke.“ Auch Thomas Bürkle, Präsident des Fachverbandes Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg (EITBW), bekräftigte diese Aussage: „Gemeinsam setzen wir mit unseren Gewerken die richtigen Akzente, um gut für die Zukunft aufgestellt zu sein.“
Starke Allianz gegen neue Wettbewerber
„Die gemeinsame Kommunikation im Sommer letzten Jahres gegen die Aushöhlung des Gemeindewirtschaftsrechts hat bei kommunalen Energieversorgern große Beachtung gefunden“, verdeutlichte Wolfgang Becker, Hauptgeschäftsführer des FVSHKBW, ganz praktisch wie wichtig die Zusammenarbeit der beiden Handwerksverbände im Wettbewerb gegen neue Anbieter und Kommunalunternehmen ist.
In einer Zeit, in der Unternehmen wie Stadtwerke oder Plattformanbieter wie 1Komma5Grad mit Komplettlösungen in der Gebäudetechnik immer mehr in den Markt drängen, stellt die enge Zusammenarbeit von SHK- und Elektrohandwerk einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil dar. Ein Beispiel: Wird bei der Installation einer Wärmepumpe der Elektrobetrieb von Anfang an eingebunden, können Themen wie ein neuer Zählerschrank oder die Einbindung von Photovoltaikanlagen leichter berücksichtigt und Kundenfragen fachgerecht beantwortet werden. Das Resultat: Ein hochwertiger, vernetzter Handwerksservice, zufriedene Kunden und neue Aufträge.
Adalbert Neumann, CEO von Busch-Jaeger Elektro / ABB Stotz-Kontakt, brachte es auf den Punkt: „Kein anderes Unternehmen kann den besonderen Service bieten, den das Handwerk leistet – selbst an Weihnachten steht es den Kunden im Notfall zur Seite.“
ABB als Unternehmen unterstützt mit seinen Produkten beide Gewerke bei zahlreichen Themen, wie Eric Perotti, Vorsitzender von ABB Deutschland, in seinem Eingangsvortrag beschrieb. Tiefere Einblicke dazu erhielten die Teilnehmer dann in Kleingruppen bei einem „Walk and Talk“-Format. Experten von ABB informierten über innovative Steuerungstechnologien, vernetzte Klimatechnik, Energiemanagementsysteme bis zur netzdienlichen Regelung von Wärmepumpen. Zudem erhielten die Teilnehmer Einblicke in das Corporate Research Center des Unternehmens, etwa in die Forschungsaktivitäten oder dafür Beispiele wie KI unser aller Arbeitsleben erleichtert.
Zahlreiche gemeinsame Aktivitäten der Fachverbände
Die interne Obermeisterversammlung beinhaltete sowohl einen Informationsteil wie auch einen Workshopteil, bei dem die Teilnehmer in kleineren Gruppen diskutieren konnten. Zunächst lag es am Team der beiden Fachverbände, die Teilnehmer über die Strukturen und Schwerpunkte der beiden Gewerke sowie über gemeinsame Aktivitäten und Themen zu informieren. Gemeinsame energie- und klimaschutzpolitische Themen gibt es in Bund, Land und auf kommunaler Ebene zahlreiche. Ein Rückblick auf die Rückblick Energiedialoge, kommunale Wärmeplanung, Gefahrstoff-Verordnung oder die Validierung sind nur einige von zahlreichen Themen, die die beiden Fachverbände teilweise schon heute gemeinsamen bearbeiten. Entsprechend eng war der Schulterschluss von Andreas Haus, Geschäftsführer beim FV EIT und SHK-Hauptgeschäftsführer Becker.
Stolz auf die Handwerksleistung – Gemeinsam in die Zukunft
Die Workshops, deren Leitung je ein Vorstandsmitglied beider Verbände übernahm, beschäftigten sich intensiv mit Schnittstellen-Themen beider Gewerke. Die Kleingruppen erarbeiteten gemeinsam Strategien zur Fachkräftesicherung, diskutierten zur Zukunft des Ehrenamts in der Innungsarbeit und fanden Lösungen, wie die Energiewende erfolgreich bis zum Kunden gebracht werden kann. Ein zentrales Ergebnis war der gemeinsame Wunsch, den Stolz auf die Handwerksleistung stärker nach außen zu tragen.
Der Tenor: Das Handwerk ist stark und bietet auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Verlässlichkeit. Es bleibt eine attraktive Perspektive für kommende Generationen. Eine enge Zusammenarbeit von SHK- und Elektrohandwerk kann dies noch verstärken. Wie dies vor Ort erfolgreich geschieht, darüber berichtete Alfred Keller, stellvertretender Vorsitzender des FV SHK, von seiner 28-jährigen Partnerschaft mit einem Elektrokollegen.
Ein starkes Signal für die Zukunft des SHK- und Elektrohandwerks
Die Veranstaltung in Mannheim war ein voller Erfolg – sowohl fachlich als auch persönlich. Der Grundstein für die weitere Zusammenarbeit wurde gelegt. Künftig sollen regelmäßig gemeinsame Veranstaltungen wie Vorstandssitzungen und Obermeister-Konferenzen stattfinden, um die Kooperation weiter zu intensivieren und konkrete Materialien zur Unterstützung der Mitgliedsbetriebe zu.