Mehrfachbelegung: Schornsteinfeger darf Daten weitergeben

Das Problem ist vielen SHK-Betrieben bekannt: Ein Heizgerät muss in einem Mehrfamilienhaus mit einem Schornstein in Mehrfachbelegung ausgetauscht werden. Eine Querschnittsberechnung für das neue Gerät ist somit erforderlich. Dafür werden unter anderem die Daten der anderen, angeschlossenen Geräte benötigt. Diese Daten könnte der Schornsteinfeger liefern, aber es gibt diesbezüglich datenschutzrechtliche Bedenken.

Der Landesinnungsverband des Schornsteinfegerhandwerks (LIV) Baden-Württembergs hat sich Hilfe von einem Datenschutzbeauftragten geholt und folgende Klarstellung veröffentlicht:

„Grundsätzlich spricht sehr viel dafür, dass die Datenübermittlung oder Datenverarbeitung im beschriebenen Fall datenschutzrechtlich zulässig ist. Eine höchstrichterliche Entscheidung zu der Frage steht aber noch aus. Sofern sich Schornsteinfeger zur Datenübertragung oder zur Querschnittsberechnung entscheiden, ist dann aber jedenfalls auf die richtige Datenschutzinformation der betroffenen Feuerstättenbetreiber zu achten. Das heißt, es sollen nur Daten an Dritte übermittelt werden, die für die Querschnittsberechnung unbedingt erforderlich sind. Wenn angefragte Schornsteinfeger auf Nummer sicher gehen möchten, sollen sie die weiteren Eigentümer beziehungsweise einen bevollmächtigten WEG-Verwalter um eine entsprechende Einwilligung bitten. Spätestens dann spricht aus datenschutzrechtlicher Sicht die Einhaltung der allgemeinen datenschutzrechtlichen Vorgabe einmal vorausgesetzt, nichts gegen die Datenverarbeitung durch den angefragten Schornsteinfeger.“

Eine ausführlichere Darstellung der relevanten Zusammenhänge finden Sie in einem Artikel aus der Fachzeitung des LIV aus Februar 2022. Der Artikel steht unter www.shk-bw.de zur Verfügung (Suchwort: Mehrfachbelegung).