Von der Gesetzgebung zur Realität
Wie werden politische Vorgaben im Handwerk umgesetzt? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Besuchs von Dr. David Preisendanz, Bundestagsabgeordneter (CDU) für den Wahlkreis Esslingen, bei unserem Mitgliedsbetrieb Wilhelm Pfisterer in Esslingen. Der Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg hatte nach der Bundestagswahl alle neu gewählten Abgeordneten eingeladen, sich vor Ort ein Bild davon zu machen, wie das SHK-Handwerk die Energiewende praktisch gestaltet.
Preisendanz brachte nicht nur großes Interesse mit, sondern auch fachliche Expertise aus seiner früheren Tätigkeit bei Bosch Thermotechnik. Im Gespräch mit Betriebsinhaber Eric Maier und FV-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Becker wurden zentrale Themen der Branche diskutiert.
Heizungsgesetz sorgt für Unsicherheit
Ein Schwerpunkt war die anhaltende Verunsicherung durch die Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz. Becker forderte einen schnell abgestimmten und klaren Gesetzesentwurf: „Wir brauchen möglichst schnell einen in der Regierung abgestimmten Gesetzesentwurf – keine Eckpunkte – der dann sachlich mit der Branche diskutiert und zügig verabschiedet wird.“ Unklare Aussagen der Politik helfen hier niemandem. „Noch besser wäre es, wenn das Gesetz im Sinne eines Energiefriedens auch von der Opposition mitgetragen wird, damit in drei Jahren eine neue Regierung nicht alles wieder über Bord wirft.“
Wirtschaftliche Lage angespannt
Die politische Unklarheit wirkt sich auch auf die wirtschaftliche Situation der Betriebe aus. Hinzu kommt die gesamtwirtschaftlich angespannte Lage. Während einige Unternehmen gut ausgelastet sind, verzeichnen andere rückläufige Auftragsbestände. Die Sorgen über diese Spreizung wurden ebenfalls thematisiert.
Fachkräftebedarf bleibt Herausforderung
Das SHK-Handwerk bietet eine zukunftssichere Perspektive, was sich an hohen Ausbildungszahlen und einem kontinuierlichen Zulauf zeigt. Dennoch bleibt der Fachkräftebedarf eine zentrale Herausforderung. Neben Quantität muss auch die Qualifikation stärker in den Fokus rücken – darin waren sich alle Beteiligten einig.
Der Fachverband wird den Austausch mit der Politik fortsetzen, um praxisnahe Lösungen für die Energiewende und die Zukunft des Handwerks zu gestalten.
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