Wärmepumpen: Die Zukunft der Heizung und Chance für SHK-Betriebe
Durch die Novellierung des Gebäude- und Energiegesetzes (GEG), die am 1. Januar 2024 in Kraft getreten ist, treten Wärmepumpen immer mehr in den Mittelpunkt der Wärmeversorgung von Gebäuden. Wärmepumpen erfüllen die Vorgabe des GEG von 65 Prozent Erneuerbare Energien. Für SHK-Betriebe bietet diese Entwicklung nicht nur neue Herausforderungen, sondern auch enorme Chancen – sowohl technisch als auch wirtschaftlich.
Warum Wärmepumpen die Zukunft der Heizung sind
Auf lange Sicht gesehen sind fossile Brennstoffe wie Öl oder Gas für die Wärmeerzeugung in Deutschland nicht mehr geeignet. Das liegt an den Vorgaben der EU und dem Pariser Klimaabkommen, welche beide eine CO2-Neutralität bis zum Jahr 2050 anstreben. Deutschland hat sich in beiden Punkten international verpflichtet, seinen Teil dazu beizutragen. Zudem sagt die deutsche Gesetzgebung im Bundes-Klimaschutzgesetz, dass Deutschland bis 2045 klimaneutral sein muss. Die hohe Arbeitszahl einer Wärmepumpe, kombiniert mit einem steigenden Anteil an erneuerbar hergestelltem Strom macht sie deutlich effizienter als beispielsweise Elektrodirektheizungen oder Infrarotheizungen.
Hinzukommt, dass die CO2-Bepreisung ab 2027 aufgrund der Einführung eines Emissionshandelssystems (ETS II) für den Gebäudesektor die Betriebskosten für Öl- und Gasheizungen deutlich steigen lässt. Wärmepumpen sind damit nicht nur eine klimafreundliche Alternative, sondern erfüllen auch die steigenden Anforderungen an energieeffizientes Bauen und Sanieren gemäß dem GEG und sichern, bei richtiger Planung, geringe Betriebskosten.
Die Herausforderung: Planung und Installation
Durch Fehlplanungen werden Wärmepumpen häufig über- oder unterdimensioniert, was ihre Effizienz deutlich beeinträchtigt und den Stromverbrauch in die Höhe treibt. Solche Planungsfehler führen dazu, dass Wärmepumpen einen schlechten Ruf genießen und als unwirtschaftlich oder unzuverlässig angesehen werden.
Eine fundierte Planung ist essenziell, da die Effizienz einer Wärmepumpe stark von der korrekten Auslegung und Einbindung in das Heizsystem abhängt. Faktoren wie die Wärmequellenerschließung, die Heizlast des Gebäudes und die Wahl der passenden Systemkomponenten spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Der Fachverband empfiehlt daher seinen Mitgliedsbetrieben, ihre Mitarbeiter entsprechend zu schulen und verweist auf die Schulungen auf der Fachverbands-Webseite sowie im Rundschreiben Bildung. Auch wenn zurzeit noch Gas- und Ölkessel gefragt sind, ist jetzt der richtige Zeitpunkt sich weiterzubilden. Davon werden Sie in der Zukunft sowohl als Betrieb als auch persönlich profitieren.
Weiterbildung: Der Schlüssel zum Erfolg
Um den Anforderungen moderner Wärmepumpentechnologie gerecht zu werden, sollten SHK-Betriebe gezielt in Weiterbildung investieren. Ein wichtiger Schritt ist der Erwerb des Kältescheins. Damit wird der Fachbetrieb in die Lage versetzt, von der Planung, über die Installation und Inbetriebnahme bis hin zur Inspektion und Wartung, herstellerunabhängig, alles aus einer Hand anbieten zu können. Das sichert Aufträge weit über die reine Installation auf Jahre hinaus.
Zusätzliche Einnahmequellen
Das GEG bietet SHK-Betrieben neue Möglichkeiten, um ihre Dienstleistungen zu erweitern und ihren Gewinn zu steigern. Nach § 60a GEG sind sogenannte „Betriebsprüfungen“ vorgeschrieben, die die Effizienz und den Zustand von Anlagen bewerten. Diese Pflichtinspektionen eröffnen Betrieben die Chance, zusätzliche Serviceangebote zu entwickeln und ihren Kunden anzubieten.
Fazit: Die Zukunft beginnt jetzt
Die Wärmepumpe ist nicht nur die Heiztechnologie der Zukunft, sondern auch eine Chance für SHK-Betriebe, sich als Experten für nachhaltige und innovative Heizlösungen zu etablieren. Wer jetzt in die Weiterbildung investiert, sich technisches Know-how aneignet und neue Geschäftsfelder erschließt, wird langfristig profitieren – ökologisch, wirtschaftlich und kundenorientiert.