Fachverband unterstützt Bündnis für Demokratie und gegen Extremismus
Für den Fachverband SHK Baden-Württemberg wie für das gesamte Handwerk gilt: Wir sind in der Region verwurzelt und beschäftigen gleichzeitig mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der ganzen Welt. Denn im Handwerk zählt nicht, wo man herkommt, sondern was man leisten will und wie man dazu beiträgt, das Land voranzubringen. Ohne die vielen Tausend Mitarbeitenden mit Flucht- oder Migrationsgeschichte oder Vorfahren aus dem Ausland könnten auch die meisten unserer Mitgliedsbetriebe nicht mehr das leisten, was sie täglich für ihre Kunden tun.
Deshalb unterstützt der Fachverband SHK Baden-Württemberg gemeinsam mit vielen anderen Institutionen das Bündnis für Demokratie und gegen Extremismus, das am 26. Februar in Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf Initiative von Südwestmetall und IG Metall in Stuttgart unterschrieben wurde. Die Wirtschaft im Südwesten steht für Weltoffenheit und Vielfalt als Erfolgsfaktor für die Unternehmen. Deshalb wehren sich die Verbände und Unternehmen dagegen, dass die Kultur des Miteinanders untergraben wird. Sie stellen sich entschlossen gegen jede Form von Rassismus, religiöse Diskriminierung und insbesondere Antisemitismus. Alle Menschen in unserem Land müssen sich sicher fühlen – unabhängig von Herkunft, Staatsangehörigkeit oder Religion.
„Überall, wo Freiheit, Demokratie und Recht herrschen, da sind sie nicht einfach vom Himmel gefallen. Sie mussten immer erstritten, immer erkämpft, immer verteidigt werden“, sagte Steinmeier. „Wir haben nicht vergessen: Schon einmal in unserer Geschichte haben wir eine Demokratie aus der Hand gegeben. Zu wenige, die sie verteidigt haben, zu viele, die den Feinden der Demokratie die Hand gereicht und ihre Spendenkonten gefüllt haben. Wir kennen die Folgen: Nie wieder dürfen wir so etwas geschehen lassen.“ Mit Blick auf die jüngsten Proteste sagte der Bundespräsident: „Dort wo mit Blockaden Veranstaltungen verhindert werden, wo Politiker persönlich bedroht, wo der demokratische Dialog nicht gesucht, sondern unmöglich gemacht wird, da leisten die Akteure keinen Beitrag zur Demokratie! Im Gegenteil: Da beschädigen wir eine politische Kultur, die uns ausgezeichnet hat.“ Gleichzeitig betonte er: „Das Engagement für unsere liberale Demokratie unterscheidet nicht nach konservativen, liberalen oder sozialen Demokraten. Sie alle gehören dazu.“ Es gehe „konkret gegen rechtsextrem, gegen Verfassungsfeinde, denen Menschenwürde nichts gilt. Es geht darum, eine klare Grenze zu ziehen zwischen den Demokraten und denen, die Demokratie verachten und angreifen. Diese Grenze müssen wir wirklich scharf ziehen.“ Statt Angstmache gehe es um einen mutigen Blick nach vorn. Nicola Leibinger-Kammüller, Vorstandsvorsitzende der Trumpf SE, verwies in ihrer Rede auf die kleinen und mittleren Unternehmen als „Stabilisator der Demokratie“. Ihr Eindruck: „Auch innerhalb des deutschen Mittelstands wendet man sich zusehends von „denen da oben“ ab, weil man sich in seinen Sorgen zu wenig ernstgenommen und häufig sogar bagatellisiert fühlt.“ Daher seien die Unternehmen auch ein Seismograf, der Erschütterungen sichtbar macht. Leibinger-Kammüller plädierte mit einem Tucholsky-Zitat dafür, die Sorgen des Mittelstands ernster zu nehmen, um eine weitere Entfremdung von Politik und Gesellschaft zu verhindern: „Das Volk versteht das meiste falsch. Aber es fühlt das meiste richtig.“ Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut verwies in Vertretung des erkrankten Ministerpräsidenten darauf, dass das Grundgesetz in den 75 Jahren seines Bestehens und die Europäische Einigung unserem Land eine nie gekannte Phase der Freiheit, des Friedens und des Wohlstands ermöglicht habe, während Nationalismus all dieses zerstöre.
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