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15. November 2023

Absenkung der Trinkwassertemperatur bei Wärmepumpen?

Nach DIN 1988-200 beträgt die grund­sätzliche Anforderung an zentrale Trink­wasser­erwärmer wie folgt:

Zentrale Trink­wasser­erwärmer – Speicher- oder Durch­fluss­systeme bzw. kombinierte Systeme (Speicher­lade­systeme) – müssen so geplant, gebaut und betrieben werden, dass am Austritt aus dem Trink­wasser­erwärmer die Trink­wasser­temperatur ≥ 60 °C beträgt (DIN 1988-200, 9.7.2.2).

Ergänzt mit der Forderung, dass die Temperatur im Verlauf einer Zirkulations­leitung um nicht mehr als 5 K abfallen darf, ergibt sich die sogenannte 60 °C/55 °C-Regel. Trink­wasser warm muss mit mindestens 60 °C aus dem Austritt des Trink­wasser­erwärmers kommen und muss im Verlauf der Zirkulations­leitung und beim Wieder­eintritt in den Trink­wasser­erwärmer noch mindestens 55 °C erreichen.

Oft wird nun die Frage gestellt, ob bei der Trink­wasser­erwärmung über eine Wärme­pumpe andere Temperaturen möglich sind. Eine Möglichkeit ergibt sich über DIN 1988-200, 9.7.2.3 Trink­wasser­erwärmer mit hohem Wasser­austausch. Hier heißt es:

Zentrale Trink­wasser­erwärmer – Speicher, z. B. in Ein- und Zwei­familien­häusern, oder Durch­fluss­systeme mit nach­geschalteten Leitungs­volumen > 3 l müssen so geplant und gebaut werden, dass am Austritt aus dem Trink­wasser­erwärmer eine Trink­wasser­temperatur ≥ 60 °C und 55 °C am Eintritt der Zirkulations­leitung in den Trink­wasser­erwärmer möglich ist.

Die Einstellung der Regler­temperatur am Trink­wasser­erwärmer ist auf 60 °C vorzusehen. Wird im Betrieb ein Wasser­austausch in der Trink­wasser-Installation für Trink­wasser warm innerhalb von 3 d sichergestellt, können Betriebs­temperaturen auf ≥ 50 °C eingestellt werden. Betriebs­temperaturen < 50 °C sind zu vermeiden. Der Betreiber ist im Rahmen der Inbetrieb­nahme und Einweisung über das eventuelle Gesundheits­risiko (Legionellen­vermehrung) zu informieren. (Hervor­hebungen durch den Verfasser des Artikels)

Das bedeutet:

  • Die Anlage muss auf jeden Fall eine Temperatur von 60 °C erreichen können.
  • Die Einstellung auf 60 °C ist vorzusehen.
  • Wird das Trink­wasser warm in der gesamten Trink­wasser-Installation (nicht nur im Trink­wasser­erwärmer) innerhalb von 3 Tagen ausgetauscht, kann die Temperatur auf > 50 °C eingestellt werden.
  • Temperaturen unter 50 °C sind nicht zulässig.
  • In diesem Fall muss der Betreiber über das eventuelle Gesundheits­risiko informiert werden.

Bewertung durch den Fachverband:

Der Fachverband sieht hier folgende Probleme, die eine Absenkung auf 50 °C mit sich bringen könnte:

  • Wie soll sichergestellt werden, dass das Trink­wasser warm der gesamten Trink­wasser-Installation, also auch im Hobby­keller, in der Gäste­toilette usw., innerhalb von 3 Tagen ausgetauscht wird? Hierfür kann der SHK-Betrieb bei einer eventuellen Einstellung auf 50 °C keine Gewähr übernehmen.
  • Eine Einstellung der Trink­wasser­temperaturen auf 50 °C entsprechend DIN 1988-200, 9.7.2.3 kann daher vom Fachverband nicht empfohlen werden.
  • Wie kann der Betreiber – und hier nicht nur etwa ein Hochschul­professor, sondern eventuell auch ein Betreiber mit wenig wissenschaftlichem Verständnis oder mit wenig deutschen Sprach­kenntnissen – rechts­sicher über das Gesundheits­risiko durch Legionellen informiert werden? Dies dürfte auch einen Hygieniker vor Heraus­forderungen stellen.

Eine Einstellung der Trinkwassertemperaturen auf 50 °C entsprechend DIN 1988-200, 9.7.2.3 kann daher vom Fachverband nicht empfohlen werden.

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