Fachverbandsspitze trifft Umweltministerin Thekla Walker
Zum persönlichen Gespräch haben sich Anfang Juli die Fachverbandsspitze mit Umweltministerin Thekla Walker getroffen. Neben der Gasmangellage wurden auch viele Themen rund um die Umsetzung der Energiewende im Gebäude besprochen.
Viele Jahre war das Jahresgespräch mit dem SHK-Handwerk ein fester Eintrag im Terminkalender von Umweltminister Franz Untersteller. Auch wenn die Meinungen nicht immer deckungsgleich waren, war es von großer Bedeutung, neben den engen Kontakten auf Arbeitsebene, sich auch auf Spitzenebene regelmäßig auszutauschen.
Insofern freute sich der Fachverband über die Einladung bei dessen Nachfolgerin. Nach den coronabedingten Einschränkungen persönlicher Treffen betonte Ministerin Walker in ihrer Begrüßung die wichtige Rolle des Handwerks und des persönlichen Austausches sowie die gute Zusammenarbeit der vergangenen Jahre.
Vorsitzender Joachim Butz beschrieb ebenfalls die Notwendigkeit des Austausches gerade in dieser herausfordernden Zeit. Der Fachverband sei seit Jahren dabei, die Strategie des Verbandes auf die notwendigen klimapolitischen Veränderungen auszurichten und die Mitglieder für die großen Chancen zu sensibilisieren. Innerhalb der Berufsorganisation sehe sich der Fachverband SHK Baden-Württemberg als führend, wenn es um die Veränderungen bedingt durch die Klimaschutzpolitik gehe.
Hauptgeschäftsführer Wolfgang Becker gab einen groben Überblick über die konjunkturelle Lage, die gute Auslastung der Betriebe, die derzeitigen Engpässe mit Materialverfügbarkeit und Preissituation sowie die Fachkräfte- und Ausbildungsentwicklung. Die Entwicklung der Ausbildungszahlen sei faktisch deutlich besser als viele glaubten. Der Fachverband betone daher auch in der Öffentlichkeit vor allem die guten Zahlen, statt über einen Fachkräftemangel zu jammern. Er machte deutlich, dass der Fachverband eine Teilqualifikation, wie sie im politischen Raum gefordert werde, als nicht nachhaltig ablehne.
Im Mittelpunkt des Gespräches stand jedoch die Gefahr einer sich abzeichnenden Gasmangellage und Überlegungen, wie man diese gemeinsam verhindern kann. Das SHK-Handwerk spielt dabei sowohl kurzfristig, bei Themen wie Heizungsoptimierung oder hydraulischer Abgleich, als auch mittel- und langfristig beim Austausch fossiler Heizungen eine entscheidende Rolle. Gemeinsam wollen Umweltministerium und Fachverband daher auf die Betriebe zugehen, um diese zu bitten, hier einen Schwerpunkt ihrer Arbeit zu legen.
Zudem gelte es, die Bürger zu sensibilisieren und zum Energiesparen zu animieren. Auch die Konsequenzen einer Abschaltung einzelner Teile des Gasnetzes wurde thematisiert. Die Fachverbandsvertreter beschrieben den großen Aufwand einer Wiederinbetriebnahme des Gasnetzes, die nicht auf Knopfdruck möglich ist. Jeder einzelne Gasverbraucher müsse überprüft werden. Darauf gelte es sich vorzubereiten.
Für alle akuten Themen wurde eine enge Zusammenarbeit in den kommenden Monaten vereinbart. Im Herbst könnten dann auch Themen wie die Photovoltaik-Pflicht-Verordnung oder Ableitbedingungen der BImSchV, die aufgrund der Dringlichkeit der Gasmangellage zurückgestellt werden mussten, besprochen werden.