Aufzeichnung „Kommunale Wärmeplanung“ steht zur Verfügung
Unter der Schirmherrschaft des Aktionsbündnisses Individuelles Heizen Baden-Württemberg hat der Fachverband am 24. Mai 2022 eine Infoveranstaltung zum Thema „Kommunale Wärmeplanung – Technologieoffene Strategien für wirtschaftliche und ökologische Lösungen“ organisiert.
Ziel der Online-Veranstaltung war es, Kommunalpolitiker und -verwaltungen über die Erstellung von Wärmeplänen zu informieren und aufzuzeigen, welche Optionen wirtschaftlich und ökologisch für eine kommunale Wärmeplanung sinnvoll sind. Es ging nicht um die Diskussion, ob Wärmenetze oder gebäudedezentrale Beheizung den Klimaschutz weiterbringen, sondern darum, dafür zu sensibilisieren, dass beide Optionen gleichberechtigt nebeneinander eine Lösung sind.
Als Referenten und Gesprächspartner standen Dr.-Ing. Volker Kienzlen, Geschäftsführer der KEA-BW, Matthias Bauer von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e.V. Bauen Wohnen Energie, sowie Professor Dr.-Ing. Bert Oschatz, Geschäftsführer des ITG Dresden den Teilnehmern Rede und Antwort.
Die Aufzeichnung dieser Veranstaltung steht nun allen Mitgliedsbetrieben zur Verfügung. Damit sollen die Inhalte der Veranstaltung weiter genutzt werden, um interessierte Akteure zu informieren.
Denn aufgrund der Novelle des Klimaschutzgesetzes Baden-Württemberg (KSG BW) vom 12. Oktober 2021 sind die größeren Kreisstädte in Baden-Württemberg dazu verpflichtet, sogenannte „Kommunale Wärmepläne“ zu erstellen. Für weitere Kreisstädte ist die Erstellung solcher Pläne freiwillig, aber empfehlenswert. Auch der Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck plant im Rahmen des angekündigten Arbeitsplans Energieeffizienz die Einführung einer flächendeckenden kommunalen Wärmeplanung. Das Thema ist also aktueller denn je.
Ziel ist es, Neubaugebiete und den Gebäudebestand energetisch sparsamer, effizienter und klimafreundlicher zu gestalten. Dabei sollen Gebäude mit entsprechenden Wärmesystemen fit für die Zukunft gemacht werden, was jedoch Standardlösungen und „Blaupausen“ ausschließt. Bei den Planungen gibt es daher einiges zu beachten. Beispielsweise können zentrale Wärmenetze als Lösung dienen, wenn sie wirtschaftlich sind, keinen Zwangsvorgaben unterliegen und somit von Verbrauchern frei gewählt werden dürfen. Dezentrale Heizungs- und Ofensysteme unter Einbindung erneuerbarer Energien sind mit hohen Wirkungsgraden ausgestattet, sehr effizient und klimafreundlich. Gleichzeitig ist der Nutzer nicht von einem Energieversorger abhängig, sondern kann flexibel, unabhängig und sicher heizen.
Insofern müssen wir leider in den letzten Monaten im ganzen Land immer häufiger Anschluss- und Benutzungszwänge feststellen. Dabei wird der Umweltschutz bei vielen Vorhaben als Begründung vorgeschoben, ohne dass die vorgelegten Konzepte nachhaltig sind beziehungsweise dem Klimaschutz dienen. Vielfach dienen Anschluss- und Benutzungszwänge leider nur dazu, den örtlichen Stadtwerken oder einem Dienstleister einen wirtschaftlichen Vorteil zu verschaffen, zulasten der Anschlussnehmer sowie des örtlichen Handwerks. Ebenfalls stellen wir fest, dass sich deutlich Widerstand gegen ein derartiges Vorgehen bildet. Denn mit einer solchen Entwicklung ist niemandem und schon gar nicht den Belangen des Klimaschutzes geholfen.
Falls Sie Interesse haben, sich die Aufzeichnung der Infoveranstaltung anzuschauen oder einem Ihnen bekannten Kommunalpolitiker zur Verfügung zu stellen, melden Sie sich bitte beim Fachverband gerne per Mail (info@shk-bw.de)
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